Gerd Natschinski ist gestorben
Der bekannte DDR-Komponist Gerd Natschinski ist am 4. August im Alter von 86 Jahren in einem Berliner Krankenhaus verstorben. Das teilte sein Sohn Thomas Natschinski am Freitag mit. Der Künstler, den seine Anhänger »Musicalkönig« nannten, schrieb 13 Stücke für das Musiktheater. Bekannt wurde er 1960 mit seinem Musical »Messeschlager Gisela«. Das erzählt die Geschichte einer Berliner VEB-Belegschaft, die mit dem Modellkleid einer ehemaligen Arbeiterin einen Welterfolg landet. Der Dichter Peter Hacks lobte das Werk ausdrücklich. In dieser Zeitung hieß es über das Musikstück: »Kürzer kann ein DDR-Traum, vielleicht der Traum von einer DDR, nicht zusammengefasst werden.« Weltberühmt wurde auch Natschinskis Werk »Mein Freund Bunbury« aus dem Jahr 1964. Das Musical wurde allein in Deutschland über 6.000mal aufgeführt. Heute ist es in zehn Sprachen übersetzt.
Gerd Natschinski wurde am 23. August 1928 in Chemnitz geboren. Er ist Intendant des Berliner Metropol-Theaters gewesen. Auch leitete er das Orchester des Berliner Rundfunks. (dpa/jW)
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