Volker Kühn tot
Der Berliner Regisseur und Kabarettautor Volker Kühn ist tot. Er starb in der Nacht zu Sonntag im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit, wie seine Ehefrau, die Schauspielerin Katherina Lange, mitteilte. Kühn war in den 60er Jahren Redakteur des Hessischen Rundfunks, für dessen Radio er die satirische Monatssendung »Bis zur letzten Frequenz« erfand. Sie wurde nach dem Attentat auf Rudi Dutschke 1968 ausgesetzt, lief dann aber mit Unterbrechungen bis 1977. Zusammen mit Dieter Hildebrandt startete er 1973 für das ZDF die »Notizen aus der Provinz«, die vom Sender 1980, als Franz Josef Strauß Bundeskanzlerkandidat der CDU/CSU war, wiederum »ausgesetzt« wurde, woraufhin Hildebrandt zur ARD wechselte.
Des weiteren schrieb Kühn Drehbücher für Film und Theater und Texte für Wolfgang Neuss, Hanns Dieter Hüsch, Jürgen von Manger, Lore Lorentz und auch für das 1965 von Volker Ludwig gegründete Reichskabarett, aus dem später das Grips-Theater wurde. 2008 gewann er einen Prozess gegen Johannes Heesters, der Kühn die Aussage verbieten wollte, dass er 1941 für die Nazis im KZ aufgetreten war. Über all diese Themen arbeitete Kühn auch historisch, als Kabarettforscher. (jW)
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