Dezente Kritik an saudischem Todesurteil
Berlin. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, hat das Todesurteil gegen den jungen Oppositionellen Ali Mohammed Bakir Al-Nimr in Saudi-Arabien kritisiert. Strässer äußerte sich »zunehmend besorgt« über die Lage in der Golfmonarchie, die Rüstungslieferungen unter anderem aus Deutschland erhält. In den Jahren 2011 und 2012 soll der damals minderjährige Al-Nimr an Demonstrationen gegen das Regime teilgenommen haben. Sollte das Urteil vollstreckt werden, würde der 20jährige enthauptet und anschließend gekreuzigt. »Die Anzahl der Hinrichtungen ist in diesem Jahr stark angestiegen«, kommentierte Strässer am Montag in Berlin die Menschenrechtslage in der Golfmonarchie. Während im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 87 Menschen hingerichtet wurden, seien in diesem Jahr schon weit über 100 Todesurteile vollstreckt worden. Zahlreiche deutsch- und englischsprachige Medien hatten in den letzten Tagen über die drohende Enthauptung von Al-Nimr berichtet. Scharfe Reaktionen westlicher Regierungen waren ausgeblieben. Dafür hatte die Hackergruppe Anonymous im Rahmen der »Operation Nimr« saudische Regierungsseiten angegriffen. (dpa/jW)
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