Eddi für Uwe Steimle
Edgar Külow (1925–2012), Kommunist, zeitweilig in der DDR verbotener Kabarettist und bis zu seinem Tod jW-Kolumnist, verlieh 1981 den gerade von ihm gestifteten und nach ihm benannten Eddi an sich selbst – als Auszeichnung an einen »Nichtwürdenträger«. Der Eddi-Preisträger von 1984, der Schauspieler Peter Bause, führt am Donnerstag abend im Kulturhaus Berlin-Karlshorst durch das Programm zur Verleihung der seit 2013 durch Initiative u. a. des Eulenspiegel-Verlages und der Tageszeitung Neues Deutschland wiederauferstandenen kleinen Figur. Er überreichte sie zusammen mit der Bezirksbürgermeisterin von Berlin-Lichtenberg, Birgit Monteiro (SPD), und Eulenspiegel-Verlagsleiter Matthias Oehme an den, so Bause, »Erfinder der ›Kehre‹« (für den DDR-Anschluss 1990) und Verbreiter der sächsischen Vokabel »fourschbar« im deutschen Sprachgebiet, den Dresdener Schauspieler und Kabarettisten Uwe Steimle. Der bedankte sich vor etwa 200 begeisterten Gästen mit einem Soloprogramm, wurde aber des öfteren unsatirisch: Angesichts der Kriegsgefahr sei es nötig, dass mindestens 100.000 Menschen den Reichstag umzingeln, um Frieden zu erzwingen. Bei der gegenwärtigen Personalstärke der Bundeswehr müsste zwar ein Demonstrant mit zwei von denen fertigwerden, das sei aber zu schaffen. Nur das Aushungern von Sigmar Gabriel brauche länger. Die Laudatio hielt der Publizist Hans-Dieter Schütt. (asc)
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