Gefahr konkretisiert
Bei der Entgegennahme des renommierten polnischen Nike-Literaturpreises wandte sich die Schriftstellerin Olga Tokarczuk am Anfang des Monats gegen ein geschöntes Bild ihrer Heimat. »Wir stellen die Geschichte Polens als die eines toleranten Landes dar, aber wir haben schreckliche Dinge getan«, sagte sie, führte Pogrome und Diskriminierung von Minderheiten an. Immer noch seien Intoleranz gegenüber Flüchtlingen und Antisemitismus verbreitet. Seit diesen Ausführungen, die sie in einem Fernsehinterview bekräftigte, richten sich Hasstiraden im Internet gegen Tokarczuk, darunter auch Todesdrohungen. Wie die Gazeta Wyborcza am Donnerstag berichtete, veröffentlichte ein Kommentator den Wohnort der Schriftstellerin in Südpolen. Die Staatsanwaltschaft prüfe, ob von einer konkreten Gefahr auszugehen sei. (dpa/jW)
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