junge Welt regt an
Von jWDie Leserschaft der jungen Welt ist bunt und vielfältig: Sie kommt aus Ost und West, Süd und Nord. Abonniert haben Schüler, Auszubildende und Studenten wie Lehrer, Facharbeiter, Professoren, aber auch Menschen ohne Erwerbsarbeit und Rentner. Manche von ihnen sind erst 14 Jahre jung, wie unser Leser Marc, der diese Kampagne mit seinem Beitrag eröffnet hat, andere schon respektable 88 Jahre alt, wie Ernst-Udo aus Müllheim, den wir heute vorstellen dürfen.
Ernst-Udo war kaum älter als Marc, als er als Flakhelfer und später als Infanterist für den »Endsieg« kämpfen musste. Er war am 26. April 1945 nördlich von Berlin stationiert, hatte die Schnauze voll und desertierte Richtung Süden. »Ich brauchte drei Monate für den Fußweg von Berlin nach Südbaden. Die Schreckensbilder zerbombter Städte werden wieder in mir lebendig, das entsetzliche Foto einer total zerbombten libyschen Stadt in der jW-Afrika-Beilage vom 2. Dezember wirkt geradezu traumatisch auf mich. Jedenfalls regt mich das Lesen der jW an, mich in der Friedensbewegung zu engagieren.« In seiner Region ist die deutsch-französische Brigade stationiert, die in Mali im Einsatz war. In der Lokalzeitung meldet er sich womöglich wehrkraftzersetzend mit Leserbriefen zu Wort – und kann dazu sehr gut Argumente aus der jungen Welt nutzen.
Kriegseinsätze werden heute als notwendige Reaktion auf Terrorangriffe ausgegeben. Ernst-Udo gibt zu Bedenken, dass auch die Medien des »Dritten Reichs« »Terrorangriffe auf deutsche Städte« anprangerten. »Aber hatte nicht zuvor die deutsche Luftwaffe Terror über Warschau, Rotterdam, London usw. gebracht?« fragt Ernst-Udo. Er hatte die junge Welt zunächst im Teilabo bestellt, also nur die Mittwochs- und Samstagsausgabe. Da es die junge Welt im südbadischen Müllheim aber am Kiosk nicht gibt, ist er dann auf ein Normalabo umgestiegen und freut sich heute auf jede Ausgabe. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn es ab April nächsten Jahres in Südbaden und damit auch in Müllheim die junge Welt täglich am Kiosk verfügbar sein wird. Denn mit seinem Abonnement trägt er dazu bei, dass sich seine Zeitung weiterentwickeln kann. Haben wir nicht großartige Leserinnen und Leser!
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