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Aus: Ausgabe vom 11.12.2015, Seite 15 / Feminismus

Untersuchung zu Tod indigener Frauen

Ottawa. In einer Abkehr von der Politik der Vorgängerregierung hat Kanadas neuer Premierminister Justin Trudeau eine Untersuchung zum Tod oder Verschwinden von knapp 1.200 indigenen Frauen zwischen 1980 und 2012 angekündigt. »Ich habe versprochen, dass ich in den kommenden Jahren Ihr Partner sein werde«, sagte Trudeau am Dienstag vor Vertretern verschiedener Stämme. Angesichts der Vielzahl an ermordeten oder verschwundenen Frauen in der indianischen Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten hatte es bereits seit langem Forderungen nach Untersuchungen gegeben. Immer wieder gab es Vorwürfe, Mordermittlungen seien schlampig geführt worden, und bei der Aufklärung der Schicksale von Vermissten habe es Versäumnisse gegeben. Gemessen am Anteil an der Bevölkerung ist die Zahl der ermordeten und vermissten Frauen drei- bis viermal so hoch wie in der übrigen Einwohnerschaft des Landes. Trudeau kündigte auch zusätzliche Investitionen in die Bildung der Nachfahren der Ureinwohner sowie die Umsetzung der UN-Erklärung zu den Rechten indigener Völker an. 2007 hatten Kanada, Australien, die USA und Neuseeland als einzige Länder gegen die Erklärung gestimmt. (AFP/jW)

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