Kunstmarkt: Irrsinn
Der teuerste lebende Künstler, Gerhard Richter, hält nicht viel vom Rummel um seine Person und seine hoch gehandelten Werke. Es sei beängstigend, dass seine Kunst und sogar von ihm signierte Postkarten auf dem Markt Höchstsummen erzielten. Das sei »eine erschreckende Entwicklung«, sagte Richter der Zeit. Die horrenden Preise für seine Bilder seien ein Beleg dafür, »wie irrsinnig sich der Kunstmarkt entwickelt hat«, meinte der 83jährige. Sie hätten mit dem Werk nichts zu tun. »Das ist doch reiner Personenkult.« Richter kritisierte im Gespräch auch das geplante Kulturgutschutzgesetz, mit dem national wertvolles Kulturgut vor einer Abwanderung ins Ausland geschützt werden soll. »Der Gedanke, dass man etwas erhalten will, ist ja nett, aber andererseits völlig unzeitgemäß«, äußerte der Kölner. »Es ist doch völlig egal, ob die ›Mona Lisa‹ in Paris oder Rom hängt, Hauptsache, wir können sie sehen und es wird alles Mögliche getan, sie zu erhalten.« (dpa/jW)
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