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Aus: Ausgabe vom 16.01.2016, Seite 16 / Aktion

Wer, wenn nicht wir?

Die junge Welt verrät an dieser Stelle ihren Plan, wie sie in den ­kommenden Monaten die verkaufte Auflage deutlich steigern will
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Am Stand von junge Welt auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz am 9. Januar 2016

Alljährliches Heckmeck der Stalinisten, Steinzeitkommunisten, Antiimperialisten? Obskurer Sektenfasching oder Gruselkabinett der Leninjünger? Weltweit größte Demo auf einem Gottesacker? Sofern bürgerliche Medien überhaupt Notiz von den Demonstrationen zum Gedenken an die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht vor 97 Jahren nahmen, konnten sie sich solche Keifereien nicht sparen. Ins gleiche Horn stießen auch als linksliberal oder gar links geltende Zeitungen wie taz und Neues Deutschland. So berichtet die taz in ihrer Montagausgabe über die Demonstration gerade mal in acht Sätzen, wobei sie genüsslich den Spott kolportiert, den Twitternutzer für die Luxemburg-Liebknecht-Demo übrig gehabt hätten. Dass die dort anonym zitierten Sprüche (Sektenfasching! Gruselkabinett!) vom Chef der Berliner Linkspartei Klaus Lederer und von einem Abgeordnetenhaus-Piraten stammen, erfuhr man dann aus dem Neuen Deutschland. Über die Rosa-Luxemburg-Konferenz, auf der die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano, die Kovorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag, Sahra Wagenknecht, und Gerardo Hernández von den Cuban Five programmatische Reden hielten, Aktivisten, Künstler und Politiker aus mehreren Ländern vor über 2.500 Besuchern sprachen – all das war keine Zeile wert, weder der taz noch dem Neuen Deutschland oder der Berliner Zeitung.

Daraus lässt sich nur schlussfolgern: Wer sich umfassend informieren will, kommt an der Tageszeitung junge Welt nicht vorbei. Und damit dies künftig in allen Bundesländern, aber auch in Österreich und der Schweiz möglich sein kann, wird die junge Welt ab Mitte April 2016 an vielen Zeitungsverkaufsstellen neu erhältlich sein. Möglich ist das, weil dann ein zweiter Druckstandort die logistischen Voraussetzungen dazu liefert. In Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland, weiten Teilen von Rheinland-Pfalz, aber auch in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz wird die junge Welt dann erstmals flächendeckend angeboten. Auch in allen anderen Bundesländern werden die Bezüge für den Einzelhandel ausgeweitet. Aber selbst dann, wenn die junge Welt am Kiosk neu verfügbar sein wird, muss man diese Zeitung dort erst entdecken. Da uns Werbemillionen für eine große Kampagne nicht zur Verfügung stehen, gleichzeitig unsere Zeitung gerne totgeschwiegen wird, können wir das nur mit dem Engagement all derer wettmachen, die die jW lesen und schätzen.

In koordinierter und abgestufter Form wollen wir in den kommenden Monaten unsere Zeitung im deutschsprachigen Raum mit Ihrer Hilfe bekannter machen. Und das ist unser Plan:

Stufe 1: Probeabokampagne

Ab kommenden Samstag starten wir unsere Probeabokampagne: Wir wollen bundesweit, aber auch in Österreich und der Schweiz möglichst viele Leserinnen und Leser für ein zweiwöchiges (Ausland) bzw. dreiwöchiges (Inland) kostenloses Probeabo gewinnen. Dazu ist es notwendig, dass Sie unsere Zeitung all jenen empfehlen, die sich für sie interessieren könnten. Wichtig ist der Hinweis, dass der Bezug kostenlos ist und die Zeitung nicht abbestellt werden muss, weil das Probeabo automatisch endet. Auf diesem Weg wollen wir möglichst viele Menschen erreichen, die sich ein eigenes Bild von unserer Zeitung machen sollen. Erfahrungsgemäß gibt es viele, die nach dem Probeabo die junge Welt regelmäßig lesen und deshalb abonnieren wollen – oder gelegentlich am Kiosk eine Zeitung kaufen. So wollen wir die Nachfrage am Kiosk ankurbeln.

Stufe 2: Kauf jW am Kiosk!

Ab Mitte April wird es dann bundesweit sowie in Österreich und der Schweiz die junge Welt neu oder verstärkt am Kiosk geben. Damit sie da entdeckt werden kann, brauchen wir Werbung für dieses Angebot. Wir werden Anzeigen und Radiospots schalten und Plakatwände buchen. Unseren Leserinnen und Lesern stellen wir Aktionspakete zur Verfügung. Darin finden Sie Plakate, Aufkleber, Handlungsanleitungen. Bei Bedarf können auch Infotische und Sonnenschirme mit jW-Logo bestellt werden. Unser Aktionsbüro kümmert sich vor allem um Bayern, Baden-Württemberg, Saarland, Schweiz und Österreich – soviel geht nur, weil wir in diesen Regionen aktiv Hilfe von Unterstützergruppen bekommen. Damit aber auch im übrigen Bundesgebiet etwas laufen kann, brauchen wir dort erst recht massive Hilfe.

Stufe 3: Verbreitete Auflage am 1. Mai: 200.000

Höhepunkt dieser Aktivitäten wird eine Verteilaktion sein: Die junge Welt-Ausgabe zum 1. Mai wird in einer Auflage von mindestens 200.000 Exemplaren gedruckt und in Deutschland, Schweiz und Österreich verbreitet. Und zwar vor allem dort, wo sich Aktive aus Gewerkschaften und linken Bewegungen versammeln: Kundgebungen, Demos, Veranstaltungen rund um den Tag der Arbeiterklasse am 1. Mai, linke Treffpunkte, Kneipen, Veranstaltungsorte. Gerne kann die junge Welt auch vor Schulen oder in der Fußgängerzone verteilt werden. Insgesamt geht es darum, auf die junge Welt aufmerksam zu machen, zu einem Probeabo einzuladen, den Kauf am Kiosk anzukurbeln: Auf der Titelseite der Ausgabe wird es einen Coupon geben, mit dem man in den Folgetagen am Kiosk eine weitere Ausgabe gratis bekommt.

Stufe 4: Nachfassaktionen

Aber auch nach dem 1. Mai geht es weiter: Bis zu den Sommerferien führen wir regionale Aktionen durch, um die verbesserten jW-Verkäufe zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. Höhepunkt und Abschluss der ganzen Kampagne wird das nächste UZ-Pressefest vom 1. bis 3. Juli in Dortmund sein, wo wir dann auch abrechnen und die Ergebnisse mit unseren Leserinnen und Lesern feiern werden.

An dieser Stelle finden Sie in den kommenden Wochen genaue Handlungsanleitungen. Überlegen Sie sich bitte, wie Sie uns konkret unterstützen können. Zunächst geht es darum, möglichst viele Probeabonnenten zu werben. Ab sofort kann man aber auch unsere Ausgabe zum 1. Mai bestellen, damit wir den Aufwand für die pünktliche Anlieferung organisiert bekommen. Unterstützen können Sie uns individuell, denn jedes Probeabo, jedes Plakat, jeder Aufkleber zählt. Effektiver aber kann man in Unterstützergruppen arbeiten. Bei allen Fragen hilft Ihnen unser Aktionsbüro.

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

Kontakt zum Aktionsbüro: aktionsbuero@jungewelt.de oder 030/536355-10

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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