Doping: Mit geballter Kraft
Berlin. Eine Gruppe von Leichtathleten um Diskuswerferin Nadine Müller will beim Bundesverfassungsgericht gegen das neue Antidopinggesetz klagen, das auch Diskus-Olympiasieger Robert Harting, Eisschnellauf-Legende Claudia Pechstein und einigen anderen nicht passt. »Am Ende sind wir Sportler doch wieder die Dummen«, erklärte die WM-Dritte Müller. Am meisten stört die Spitzenathletin aus Halle der Punkt der »Besitzstrafbarkeit« in dem zum 1. Januar in Kraft getretenen Gesetz. »Wer mir etwas Böses will, kann das nun tun und unerlaubte Mittel in meine Sporttasche legen«, meint Müller. Schon der Fund einer Pille hätte strafrechtliche Konsequenzen. »Und ich kann meine Sporttasche nicht den ganzen Tag beaufsichtigen.« Harting argumentiert ähnlich. Müller will Kontakt zu ihm aufnehmen, »um mit geballter Kraft« gegen das Gesetz vorzugehen. Der Präsident des Deutschen Leichtathletikverbands, Clemens Prokop, räumt dem Ansinnen »keine große Chance ein«. Die Athleten würden kaum erklären können, dass sie in ihrem persönlichen Recht verletzt worden seien. (sid/dpa/jW)
Mehr aus: Sport
-
Wie soll man ein Original sein?
vom 28.01.2016 -
»Peti« ist kein Roboter
vom 28.01.2016