Rivette tot
Der französische Filmregisseur Jacques Rivette, einer der bekanntesten Vertreter der Nouvelle Vague, ist tot. Er starb am Freitag mit 87 Jahren in Paris. Frankreichs Staatspräsident François Hollande würdigte den verstorbenen Regisseur als »einen der größten Filmemacher« überhaupt und hatte ausnahmsweise einmal recht. Wenn alles immer kurz und bündig knallen muss, dann war Rivette der Mann der langen Filme (»Paris gehört uns«, »Die Nonne«, »Amour fou«, »Die schöne Querulantin«), ein »Regisseur der Rätsel und Palimpseste« (Peer Schmitt). Unvergessen ist »Out 1«, sein vierter Spielfilm von 1970. Er zeigt zwei Theatergruppen bei der Arbeit an zwei Stücken von Aischylos und dauert dreizehn Stunden. »Man kann die 13-Stunden-Fassung wie ein Serial von Feuillade oder wie eine Fernsehserie ansehen«, sagte Rivette. »Es ist ein offener Film, bei dem verschiedene Betrachtungsweisen möglich sind.« Was wir brauchen, sind offene Filme und offene, demokratische Liebesbeziehungen – Kulturministerin Fleur Pellerin erklärte, mit Rivette gehe ein Meister des Liebesfilms, dies sei ein »zutiefst trauriger Tag«. (jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Wer die Freiheit liebt
vom 30.01.2016 -
52 Wochen – zum Sammeln (3). Friseur und Automat
vom 30.01.2016 -
Auf die Wurst noch Käse
vom 30.01.2016 -
Von Genese bis Langnese. In die Ärsche treten!
vom 30.01.2016 -
Nachschlag: Nützt ja nüscht
vom 30.01.2016 -
Vorschlag
vom 30.01.2016