Probeabos gegen Kriege
Verlag und Redaktion unternehmen gerade besondere Anstrengungen zur deutlichen Erhöhung der Reichweite dieser Zeitung. Das hat auch ökonomische Gründe. Vor allem aber geht es um aktuelle politische Erfordernisse. Die jüngsten Entwicklungen machen die Notwendigkeit kritischer Gegeninformation deutlicher denn je. Die Unverfrorenheit, mit der NATO-Strategen die Einkreisung Russlands forcieren, die offene militärische Konfrontation mit Moskau in Syrien suchen oder den nächsten Krieg in Libyen vorantreiben, sollte eigentlich auch den letzten wachrütteln. Gerade das aber versuchen sogenannte Qualitäts- und Leitmedien aller Art zu verhindern. Und zwar mit einigem Erfolg.
Noch weniger erwünscht ist, dass Wachgerüttelte sich zusammenschließen. Der gegenwärtige Zustand der Friedensbewegung zeigt auch: Hier wird erfolgreich gewühlt und gespalten. Neben Kopflangern des Kapitals gibt es mancherlei Irrlichter, die für Desorientierung sorgen. Die einen fordern Äquidistanz, wo eine klare Benennung der Aggressoren möglich und notwendig ist, wie beispielsweise in den genannten Versuchen, Russland zu bedrängen oder im Zusammenhang mit dem Staatsterror der israelischen Regierung gegen das palästinensische Volk. Andere lenken von den Kriegstreibern im eigenen Land ab, vernachlässigen die Aufklärung über den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Krieg und versuchen, Teile der Friedenskräfte für rechtslastige Zusammenhänge zu gewinnen – in denen sie am Ende ihre Bündnisfähigkeit verlieren. Die junge Welt hält hier konsequent dagegen, sorgt für Klarheit und will zum Wiedererstarken antimilitaristischer Strukturen beitragen.
Ermöglicht wird das nicht zuletzt dadurch, dass diese Zeitung weder von Parteien, Kirchen, großen Unternehmen, Anzeigenkunden oder Gewerkschaften noch von irgendwelchen staatlichen Institutionen abhängig ist. Gleichzeitig gilt: Krieger lassen sich nur stoppen, wenn sich eine kritische Masse gut informierter Menschen in Bewegung setzt. In diesem Sinne ist die aktuelle jW-Probeabokampagne zugleich eine Kampagne gegen imperialistische Kriege – etwa, wenn an diesem Wochenende in München mehr als 1.000 Zeitungen während der Proteste gegen das als »Sicherheitskonferenz« getarnte Kriegstreibertreffen unter die Demonstranten gebracht werden. Erstmalig wollen wir übrigens die zur Verteilung in der bayerischen Metropole bestimmten Zeitungen am neuen Druckstandort bei Frankfurt am Main herstellen und ausliefern. Wir bitten alle Leserinnen und Leser die jW-Kampagnen zu unterstützen – auf dass unser Beitrag im Friedenskampf noch wirkungsvoller werde!
Verlag und Redaktion
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Ähnliche:
- 28.01.2016
»Genug Hinweise auf sexuellen Missbrauch«
- 13.01.2016
»Damit wir eine Kraft sind«
- 17.10.2015
Agitprop für eine bessere Welt
Regio:
Mehr aus: Aktion
-
Ambitioniertes Vorhaben
vom 13.02.2016