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Aus: Ausgabe vom 20.02.2016, Seite 16 / Aktion

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Liebe Leserinnen und Leser, sicher beunruhigt es Sie ebenso wie uns: Im Strudel eines bewusst zum Schäumen gebrachten Mainstreams droht auch noch der letzte Stolperstein der Vernunft zermahlen zu werden. Das »gesunde Volksempfinden« gewöhnt sich mittlerweile wieder an alles, was der real existierende Kapitalismus an Scheußlichkeiten bereithält – deutsche Kriegseinsätze weltweit, Paktieren mit Mördern und Folterknechten, endgültige Schleifung des Menschenrechts auf Asyl, Repression und Schnüffelei. Ein angeblich überforderter, in Wirklichkeit jedoch knallhart kalkulierender Herrschaftsapparat schafft mit immer größerem Tempo Fakten. Kaum noch voneinander unterscheidbare Boulevard- wie »Qualitätsmedien« liefern die notwendige Hysterie. Scheinbar unausweichlich bestimmen Vorschläge vom äußersten rechten Rand unversehens das Regierungshandeln. Immer leiser und seltener werden die Warnrufe derjenigen, die diesen Irrsinn stoppen wollen.

Um so wichtiger ist jedes Medium, welches sich gegen diesen Strom der Barbarei stemmt. Vor allem aber muss ein solches überhaupt hinreichend bekannt sein. Dafür braucht es Ressourcen, die eigentlich nur Verlagskonzerne, Kirchen, Parteien oder Gewerkschaften mobilisieren können. Der Preis dafür ist mehr oder weniger offene Abhängigkeit. Die Tageszeitung junge Welt ist natürlich auch abhängig, allerdings nur von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, und Ihrer Einsatzbereitschaft. Viele von Ihnen geben sich nicht damit zufrieden, täglich Informationen und Analysen zu erhalten, die so sonst nicht verfügbar sind. Sie wollen, dass Aufklärung immer mehr Menschen erreicht, und fördern darum auf vielfältige Weise die Verbreitung der jungen Welt. Unsere mittlerweile zum vierten Mal stattfindende Verteilaktion zum 1. Mai dient diesem Zweck im besonderen Maße. An diesem Tag erhalten – wenn unsere Planung aufgeht – 200.000 Menschen eine Tageszeitung, die nachvollziehbar die Ursachen von Krieg, Flucht und Krise aufdeckt. Für viele ist das eine ermutigende neue Erfahrung, für andere eine Bestätigung für das gemeinsame solidarische Handeln. So engagiert sich gegenwärtig ein großer Teil unserer Leserschaft aufopferungsvoll bei den leider immer häufiger notwendig werdenden Protesten gegen braune Aufmärsche, bei Hilfsaktionen für Flüchtlinge, in Wahlkämpfen gegen den weiteren Durchmarsch der Rechtskräfte. Viele von ihnen sind zeit- und kräftemäßig an ihrer Belastungsgrenze angelangt.

Um so höher ist das großartige Engagement all jener einzuschätzen, die sich trotz aller sonstigen Belastungen an unserer großen Verteilaktion beteiligen wollen und bisher bereits mehr als 55.000 Exemplare der jW-Ausgabe vom 30.4./1.5.2016 bestellt haben. Sie lassen sich davon leiten, dass die konkreten eigenen Aktivitäten durch jW-Verteilaktionen auf ideale Weise ergänzt werden. Gerade mittels dieser Zeitung kann es gelingen, die dringend notwendigen neuen Mitstreiter zu gewinnen und zu vernetzen. Das bestärkt uns in unseren Bemühungen, in den nächsten Wochen Verteilerinnen und Verteiler für mindestens weitere 145.000 Exemplare zu finden. Wir bitten Sie in diesem Zusammenhang sehr herzlich, zu prüfen, wie viele Zeitungen denn Sie am ersten Maiwochenende zielgerichtet an Mann oder Frau bringen können, und diese dann tatsächlich zu bestellen. Auch jede kleinere Order hilft! Senden Sie uns bitte den auf dieser Seite abgedruckten Coupon zu, nutzen Sie das Onlineformular jungewelt.de/verteilen, oder bestellen Sie telefonisch über die Rufnummer 0 30/53 63 55 50 bei unserem Aktionsbüro!

Verlag und Redaktion

Informationen auch unter www.jungewelt.de/verteilen

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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