Demmin: Proteste gegen rechten »Trauermarsch«

Demmin. Gegen einen »Trauermarsch« von rund 200 Neonazis zum 71. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus haben am 8. Mai in der brandenburgischen Kleinstadt Demmin rund 550 Menschen protestiert. Sie verteilten sich auf fünf Mahnwachen und zwei Demonstrationen im Stadtgebiet. Nach Angaben der Initiative »Demmin Nazifrei« handelten die Kundgebungsreden der Antifaschisten auch von den Ursachen für die Flucht der Asylsuchenden, die extreme Rechte heute zum Sündenbock machen. Deutsche Kriegseinsätze und Waffenexporte seien ebenso thematisiert worden wie die Lebenssituation der Geflüchteten, über die eine Frau aus dem Iran gesprochen habe. Die Polizei setzte mit 550 die Teilnehmerzahl der Gegendemonstrationen sogar höher an als »Demmin Nazifrei«: Die Initiative sprach in ihrem Blog von »mehr als 500« Demonstranten aus ihrem Lager. Allerdings kritisierte sie das Vorgehen der Polizei als »unverhältnismäßig und ruppig«. Die Beamten hätten unter anderem Pfefferspray eingesetzt, um die Antifaschisten von der Route der Neonazis fernzuhalten. (jW)