Anno … 25. Woche

1791, 20./21. Juni: Der französische König Ludwig XVI. versucht aus dem revolutionären Frankreich zu fliehen. Der Ausflug des Monarchen endet aber vorzeitig in dem kleinen Dorf Varennes, nachdem Ludwig von einem Postmeister erkannt worden war. Er wird von der Nationalgarde zurück nach Paris gebracht und von allen Ämtern suspendiert. Die Stimmen, die eine Absetzung des Herrschers fordern, mehren sich, Ludwig sieht sich gezwungen, auf die Verfassung von 1791 zu schwören, mit der Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie wird.

1821, 24. Juni: In der entscheidenden Schlacht von Carabobo schlägt der venezolanische Freiheitskämpfer Simón Bolívar die spanischen Kolonialtruppen. Venezuela, das bereits 1811 mit der Proklamation von Caracas die Trennung von Spanien eingeleitet hatte, wird mit dem Sieg endgültig unabhängig.

1921, 22. Juni: In Moskau kommen 605 Delegierte aus 103 kommunistischen und Arbeiterparteien, revolutionären Gruppen und Jugend- und Frauenverbänden zum III. Weltkongress der Kommunistischen Internationale (KI) zusammen. Dort wird festgestellt, dass die erste revolutionäre Nachkriegswelle im Abflauen begriffen ist, und die Losung ausgegeben: »Heran an die Massen!« Es soll an die unmittelbaren Bedürfnisse der Werktätigen angeknüpft werden.

1951, 26. Juni: Die Bonner Bundesregierung unter Konrad Adenauer (CDU) spricht ein allgemeines Verbot der Freien Deutschen Jugend (FDJ) aus. Die Aktivitäten der Jugendorganisation stellten einen »Angriff auf die verfassungsmäßige Ordnung des Bundes« dar, und die FDJ sei von der SED abhängig und arbeite eng mit der KPD zusammen, heißt es in der Begründung.

1981, 22. Juni: Nachdem der iranische Staatspräsident Abul Hassan Bani Sadr vom Parlament für politisch unfähig erklärt worden ist, wird er formell seines Amtes enthoben. Seine liberale Haltung steht im Gegensatz zu den islamischen Grundsätzen der Politik des Schiitenführers Ayatollah Ruhollah Khomeini, unter dessen Einfluss in Iran eine radikale, ideologisch ausgerichtete Diktatur entsteht.