Pate gestorben
Mafiaboss Bernardo Provenzano ist mit 83 Jahren in Haft gestorben, wie die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch mitteilte. Er galt jahrzehntelang als Oberhaupt der sizilianischen Cosa Nostra, wurde schon vor seiner Verhaftung im April 2006 zu mehrmals lebenslanger Haft verurteilt, u. a. wegen Beteiligung an Dutzenden Morden. In den 90er Jahren brachte er das Geschäftsmodell der Cosa Nostra auf den neuesten Stand. Das staatliche Gewaltmonopol wurde nicht länger offen bekämpft. Es ging nun um Deals mit Bauland und Zeitarbeitsfirmen, um Engagement an den internationalen Finanzmärkten. »Geschäftsfreunde mehren ihr Privateigentum zum Schaden des Gemeinwohls, indem sie persönliche Absprachen treffen. So funktioniert Privatwirtschaft«, schrieb diese Zeitung anlässlich der Verhaftung Provenzanos am 18. April 2006. (dpa/jW)
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