PEN-Preis
Das deutsche PEN-Zentrum verleiht dieses Jahr seinen Hermann-Kesten-Preis an die türkischen Journalisten Can Dündar (Foto/r.) und Erdem Gül (l.) als »zwei mutige Kämpfer für die Meinungsfreiheit, (...) die sich vehement gegen den Kurs von Präsident Erdogan stellen, die Türkei zu einem autokratischen System umzubauen«, wie PEN-Vizepräsident Sascha Feuchert am Donnerstag in Darmstadt bekannt gab. Dündar ist Dokumentarfilmer, Buchautor und Chefredakteur der Tageszeitung Cumhuriyet. Er wurde im Mai zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, sein Kollege Erdem Gül, Leiter des Hauptstadtbüros des Blattes, zu fünf Jahren. Als Grund für die Anklagen diente den Behörden ein Bericht der beiden in Cumhuriyet über Waffenlieferungen der Türkei an syrische Islamisten. Im November 2015 waren die beiden die Journalisten wegen angeblicher »Spionage« und der »Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung« festgenommen worden. Staatspräsident Erdogan stellte persönlich Strafanzeige und wurde zusammen mit dem türkischen Geheimdienst als Nebenkläger zugelassen. Zurzeit sind Dündar und Gül bis zu ihrem Berufungsprozess zwar auf freiem Fuß, doch nach dem gescheiterten Militärputsch sind die Journalisten von erneuter Haft bedroht. (jW)
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