Oberlandesgericht spricht Neonazi frei
Berlin/Naumburg. Der Zentralrat der Juden hat einen in dieser Woche vom Oberlandesgericht Naumburg veröffentlichten Freispruch des Neonazis Hans Püschel (NPD) am Freitag gegenüber jW als »nicht nachvollziehbar« bezeichnet. Der 67jährige Kommunalpolitiker aus Sachsen-Anhalt hatte in einem antisemitischen Pamphlet den Holocaust relativiert und unter anderem behauptet: »Die seit Kindesbeinen gelernten deutschen Verbrechen sind Lügen«. In der elfseitigen Begründung zum Urteil, das bereits im Oktober 2015 fiel, steht, das Gericht finde bei Püschel »kein verharmlosendes Herunterrechnen« der Opferzahlen im KZ Auschwitz. Zentralratspräsident Josef Schuster sieht das anders: »Der Angeklagte stellt zum einen die Zahl von sechs Millionen ermordeten Juden in der Schoah in Frage, zum anderen bezeichnet er Auschwitz-Überlebende als ›gut ernährt‹ aussehend«. Dies seien nur zwei Beispiele für den volksverhetzenden Charakter seiner Äußerungen. (jW)
Mehr aus: Inland
-
Immer mehr Flüchtlinge aus der Türkei
vom 06.08.2016 -
»Wir lassen uns nicht unser Recht nehmen«
vom 06.08.2016 -
Die Frisur hält
vom 06.08.2016 -
Highway to Jail
vom 06.08.2016 -
»Regelrechte Menschenjagden«
vom 06.08.2016 -
Überdurchschnittlich arm
vom 06.08.2016 -
Hungerbekämpfung als Etikett
vom 06.08.2016 -
»Das Thema zu setzen, ist immer wieder schwer«
vom 06.08.2016