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Aus: Ausgabe vom 11.08.2016, Seite 11 / Feuilleton

Kafkas Briefe

Nach jahrelangem Rechtsstreit gehen wertvolle Briefe des Schriftstellers Franz Kafka (1883–1924) endgültig an Israels Nationalbibliothek. Dies entschied das höchste Gericht in Jerusalem in letzter Instanz, wie die Zeitung Haaretz am Montag berichtete. Die Israelin Eva Hoffe scheiterte damit zum dritten Mal mit ihrer Darstellung, sie und ihre Nichten seien rechtmäßige Erbinnen des kostbaren Nachlasses des Schriftstellers Max Brod.

Kafka hatte vor seinem Tod 1924 seinen Freund Brod gebeten, seine Werke zu verbrennen, dieser nahm sie jedoch auf der Flucht vor den Nazis 1939 aus Prag mit nach Palästina. Nach Brods Tod 1968 ging der Nachlass an seine ehemalige Sekretärin Esther Hoffe. Sie verkaufte einen Teil der Texte, darunter das Romanmanuskript »Der Prozess«, für etwa zwei Millionen Dollar. Einen anderen Teil bewahrte sie in Safes in Israel und der Schweiz auf. Nach ihrem Tod vererbte sie den Kulturschatz an ihre Töchter. Das Gericht folgte jedoch auch in letzter Instanz dem Argument, Brod habe in seinem Testament verfügt, sein literarischer Nachlass solle an eine jüdische Bibliothek gehen. (dpa/jW)

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