Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 08.09.2016, Seite 11 / Feuilleton

Bread vorm Kopf

Von Wiglaf Droste

Nach den Friseuren und den Fahrradhändlern bekommen auch die Bäcker den finalen Kreativkick bei der Namensgebung für ihre Läden und Produkte. Nachdem ich in Leipzig sah, wie Backwaren in einer Bäckerei namens »Die Brotagonisten« feilgeboten wurden, war mir schon ganz brotlos zumute; den Rest gab mir eine Bäckerei in Westfalen, die ein »Bread Pitt« anbot.

»Bread Pitt« – ich fühlte mich schon halbbrot angesichts des zwanghaft höllischen Irrsinns, als zum Glück die Brote Armee einmarschierte und dem Spuk ein Ende bereitete. »So oder so, die Erde wird Brot«, sagte der Rettungssanitäter, ein Brotgardist, um mich zu trösten, »endweder lebendbrot oder totbrot«. Seine Zuversicht hatte etwas Ansteckendes, und so bat ich ihn um eine Scheibe Mutterbrot; ein Troast mit Wurst della morte würde mir sicher weiterhelfen.

Nachdem ich mich gestärkt hatte, heuerte ich bei den Brot People an, die als Schiffszwieback Dead Bread mit sich führten, planschte im Hades ein wenig mit Herman Brood herum, bekam Appetit auf eine Abendmahlzeit und bekam in der Kirche eine Ob-la-di-ob-la-da-te mit Kaviar angeboten, von einem Vikar, der sich anschließend mit zwei Kollegen nackicht ins Himmelbread legte und als Sandwich präsentierte, denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein.

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