Wo sind die Hebel?
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat bei der Eröffnung des Historikertages am Dienstag die »historischen Erfolgsfaktoren« des Westfälischen Friedens von 1648 als Modell für den Mittleren Osten bezeichnet. »Mir geht es um den praktischen Nutzen historischer Forschung für heutige Friedensbemühungen«, sagte der SPD-Politiker in seiner Rede, die live aus New York ins Hamburger Rathaus übertragen wurde. Der Minister weilt bei der UN-Vollversammlung, die den Krieg in Syrien zum Schwerpunkt hat. »Wo sind die Hebel, um die Dynamik auf dem Schlachtfeld zu drosseln und die Dynamik am Verhandlungstisch zu erhöhen?« fragte er. Der Außenminister plädierte für Unterhändler, »die diskret und mit weitgehenden Vollmachten arbeiten – professionelle und vollmandatierte Diplomaten, wie sie in Münster und Osnabrück den Unterschied gemacht haben«. Indem die Diplomatie damals auf das wechselnde Kriegsglück, die »sich verändernden Realitäten am Boden« reagierte, habe sie den 30jährigen Krieg beenden können. »Haben wir dazu im aktuellen Medienzeitalter noch die Kraft und den Spielraum?« (dpa/jW)
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