Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 10.10.2016, Seite 11 / Feuilleton

Das klingt viel

Der Förderverein für das Berliner Schloss bekommt eigenen Angaben zufolge erstmals mehr Rechnungen als Spenden. Grund sei der rasche Fortschritt der Bauarbeiten, sagte Vereinschef Wilhelm von Boddien. Der Verein hat Spendengelder in Höhe von 105 Millionen Euro bis Ende 2019 zugesagt. Mit diesen Mitteln soll die historische Rekonstruktion der Fassaden der zu DDR-Zeiten gesprengten Preußenresidenz bezahlt werden. Weil diese täglich voranschreite, müsse der Staat die anfallenden Beträge zwischenfinanzieren, erklärte von Boddien, der einem mecklenburgischen Adelsgeschlecht entstammt. »Das war schon immer so angekündigt, das ist überhaupt keine Aufregung.« Bisher hat der Verein seinen Angaben zufolge 63 Millionen Euro Spenden gesammelt – damit fehlen noch 42 Millionen Euro. »Das klingt viel«, so Boddien. »Aber wenn in den kommenden dreieinhalb Jahren nur 105.000 Menschen jeweils 400 Euro spenden, haben wir das Geld schon zusammen.« Die Beteiligung an der Restauration der Berliner Mitte, die den Palast der Republik vergessen machen soll, verspricht mehr Renommee als schnödes Steuernzahlen. Der Förderverein stellt als steuerbegünstigte Organisation gerne Zuwendungsbestätigungen aus. Die Spenden für die Hohenzollernfassade sind damit lupenrein absetzbar. Das Schloss soll 2019 eingeweiht werden. Die Baukosten sind mit insgesamt knapp 600 Millionen Euro veranschlagt. Für eine knappe halbe Milliarde kommt der Steuerzahler direkt auf. (dpa/jW)

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