Schuldige Landschaften
Eine Dokumentation von Almuth Püschel über Zwangsarbeit in Potsdam
Angela MartinAuf den ersten Blick wirkt der sorgsam ausgestattete Band wie ein Erinnerungsbuch für Touristen. Das ist offenbar auch beabsichtigt, denn in der Einleitung zu ihrem Buch »Zwangsarbeit in Potsdam« schreibt Almuth Püschel, daß die Schönheit der Stadt ohne die Tätigkeit ausländischer Arbeitskräfte nicht denkbar sei, vor allem nicht ohne die niederländischen Bauhandwerker, die unter dem Soldatenkönig Friedrich WilhelmI. die Stadt erweiterten. »Die Spuren und Zeugnisse des Wirkens dieser ausländischen Arbeitskräfte gehören heute zum Pflichtprogramm jedes Potsdam-Touristen.« Weitgehend vergessen sind jedoch die Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, die während des Zweiten Weltkrieges in Potsdam ausgebeutet wurden.
1944 waren im Arbeitsamtsbezirk Potsdam mehr als 18000 zivile Zwangsarbeiter im Einsatz, außerdem Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge. 73 Zwangsarbeiterlager lassen sich für Potsdam nachweisen, Almuth Püschel hat ihre Adressen in einer umfangreichen Liste zusammengestellt. »Schuldige Landschaften« nennt sie die Lager in Anlehnung an den niederländischen Künstler Armando, der diesen Begriff geprägt hat. Zu den »schuldigen Landschaften« sollte man allerdings auch die B...
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