Zwerenz und Kant in Dresden
DRESDEN. Die Schriftsteller Gerhard Zwerenz und Hermann Kant werden in Dresden ein Streitgespräch über die Ausstellung zu Verbrechen der deutschen Wehrmacht führen. Das Streitgespräch mit Lesung findet am 22. Januar begleitend zur Wehrmachtsausstellung in Dresden statt. Der 1925 geborene Zwerenz veröffentlichte zu dem Thema unter anderem seinen berühmten Essay »Soldaten sind Mörder. Die Deutschen und der Krieg«, das ihm 25 strafrechtlich folgenlose Ermittlungsverfahren einbrachte. Der 1926 geborene Schriftsteller Hermann Kant schrieb zu der Problematik mit »Aufenthalt« einen seiner besten Romane.
Die sehenswerte Ausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944« wird von 20. Januar bis 1. März in den Technischen Sammlungen der Stadt Dresden gezeigt. Im vergangenen Jahr sorgte die Wanderausstellung beim Rechtsaußenpersonal für viel hysterisch-haltloses »mir woarn's net, der Hitler woars«-Gezeter. Auch in Dresden hat nach Angaben der Stadtverwaltung die rechtsextremistische NPD bereits eine Demonstration mit 1 500 Teilnehmern gegen die Ausstellung angemeldet. Am Dienstag rief ein »Dresdner Bündnis gegen Rechts« zu einer friedlichen Gegendemonstration auf.
ADN/jW
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
Mehr aus: Feuilleton
-
Union der offenen Hand
vom 09.01.1998