Ärzte ohne Grenzen kritisiert EU-Türkei-Deal
Athen. Das vor knapp einem Jahr zwischen Brüssel und Ankara abgeschlossene Abkommen zur Abwehr von Flüchtlingen hat verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit von Schutzsuchenden. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Dienstag von der internationalen Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen in Athen vorgestellter Bericht. »Der EU-Türkei-Deal beeinträchtigt die Gesundheit unserer Patienten direkt. Viele von ihnen sind immer stärker gefährdet«, sagt Jayne Grimes, Psychologin von Ärzte ohne Grenzen auf Samos. Florian Westphal, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen in Deutschland, ergänzt: »Bundeskanzlerin Angela Merkel hat immer wieder behauptet, das Türkei-Abkommen würde irreguläre zu legaler Migration machen. Die Zahl der regulär in der EU aufgenommenen Flüchtlinge ist aber vernachlässigbar. Menschen auf der Flucht vor Gewalt und Krieg werden heute genauso im Stich gelassen wie vor einem Jahr.«
Als Reaktion auf den EU-Türkei-Deal hat Ärzte ohne Grenzen im Juni 2016 entschieden, keine Gelder von der EU und ihren Mitgliedstaaten mehr anzunehmen. (jW)
Vollständiger Bericht: http://ow.ly/Aipi309SOJG
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