Lesezirkel-App
Es leben die Lesezirkel, die letzten Helden des Boulevards in den Warteräumen der Republik. Ganz so, wie F.S.K. auf ihrer ersten Platte 1981 gesungen haben: »Wenn Rudolf Hess in seiner Zelle musiziert / wenn sich Ronald Biggs mit Frauen amüsiert / wenn Joseph Beuys mit Studenten diskutiert / wenn der Bhagwan sein Rheuma auskuriert / Lesezirkelmelodie / Demokratie, Industrie, Kakophonie, Batterie«. Und jetzt kann man die Zeitschriften eines Lesezirkels auf Smartphone oder Tablet lesen. Dazu startet der Verband Deutscher Lesezirkel die Vermarktung der App »my Lese«, die sich der Leser kostenlos im App-Store herunterladen kann. Mit Hilfe eines GPS-Trackings werden dann ausgewählte Sortimente in PDF-Version für den jeweiligen Warteraum freigeschaltet, wie der Verband am Dienstag in Hamburg mitteilte. »Unser Hauptgeschäft bleibt aber Print«, sagte Verbandschef Günther Hildebrand. Die rund 100 Lesezirkel in Deutschland haben insgesamt 320 Titel im Angebot. Wer eine Lesemappe mietet, bezahlt nach dem Prinzip: Je aktueller die Ausgaben, desto teurer ist das Sortiment. Durchschnittlich werden mehr als elf Millionen Leser pro Woche erreicht. (dpa/jW)
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