Anno … 24. Woche
1667, 15. Juni: Der Arzt Jean-Baptiste Denis entnimmt einem Lamm rund einen Viertel Liter Blut, um es einem an Fieber erkrankten Jugendlichen zu spritzen. Die erste überlieferte Bluttransfusion beim Menschen ist erfolgreich, spätere Versuche scheitern aber: Mehrere Patienten sterben. Zur ersten Bluttransfusion von Mensch zu Mensch kommt es erst rund 150 Jahre später.
1867, 12. Juni: Nachdem der Habsburger Franz Joseph I. am 8. Juni in Budapest zum Apostolischen König von Ungarn gekrönt worden ist, treten in Ungarn per Gesetz die Regelungen zum sogenannten österreichisch-ungarischen Ausgleich in Kraft. Sie waren im Anschluss an die Niederlage Österreichs im Deutschen Krieg 1866 ausgehandelt worden. Das Kaisertum Österreich wird zur Österreichisch-Ungarischen Monarchie, in der die österreichische Reichshälfte, auch Cisleithanien genannt (zu ihr gehören u. a. Böhmen, Mähren, Teile Schlesiens, Galizien, die Bukowina und Dalmatien), und die ungarische Reichshälfte, Transleithanien genannt, gleichberechtigt sind. Die Doppelmonarchie besteht bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, als das Reich in verschiedene Nationalstaaten zerfällt.
1907, 15. Juni–18. Oktober: In der niederländischen Hauptstadt Den Haag tagt die zweite Haager Friedenskonferenz. Sie soll im Anschluss an die erste, die 1899 stattfand, die Vertreter verschiedener Regierungen zusammenbringen, um Mittel für einen dauerhaften Frieden zu suchen. Das Ergebnis ist aus Sicht der internationalen Friedensbewegung enttäuschend. Abrüstungsfragen waren auf Drängen des Deutschen Reichs und Österreich-Ungarns bereits im Vorfeld ausgeklammert worden. Auch die Umwandlung des 1899 eingerichteten Schiedsgerichtshofs in einen ständig tagenden Internationalen Gerichtshof mit obligatorischen Beschlüssen scheitert. Einzig die Haager Landkriegsordnung wird weiterentwickelt – allerdings im Sinne einer »Vermenschlichung« des Krieges. Die Friedenskämpferin Bertha von Suttner spricht in ihrem Fazit daher abfällig von einer »Kriegsgebrauchskonferenz«.
1917, 16. Juni: In Petrograd findet der Erste Allrussische Kongress der Arbeiter- und Soldatensowjets statt. Lenin erläutert vor den Delegierten das Programm für den Sieg der Revolution und erklärt die Bereitschaft der Bolschewiki, die Verantwortung für die Geschicke des Landes zu übernehmen. Die aus Sozialrevolutionären und Menschewisten bestehende Mehrheit des Kongresses lehnt es dagegen ab, die Macht in die Hände zu nehmen und spricht der Regierung das Vertrauen aus.
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