»Reichsbürger« bestreitet Mordabsicht
Nürnberg. Vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth hat am Dienstag der Mordprozess gegen den 49jährigen Wolfgang P. begonnen, der im Oktober 2016 im fränkischen Georgensgmünd bei einer Waffenrazzia einen Polizisten erschossen haben soll. P. wird der sogenannten Reichsbürgerbewegung zugerechnet, die die Existenz der BRD bestreitet. Die Strafverteidigerin erklärte, die Schüsse seien gefallen, weil ihr Mandant bei einem »dilettantischen« Polizeieinsatz durch einen Angriff auf sein Haus von drei Seiten im Schlaf überrascht worden sei. Ein »Mordtatbestand sei nicht erkennbar«, außerdem habe P. nicht gewusst, dass es sich um Amtsträger handle. Überdies sei ihr Mandant gar kein »Reichsbürger«. Der wegen Mordes sowie dreifachen versuchten Mordes von Amtsträgern Angeklagte gab sich vor Gericht unbeteiligt und sprach von sich lediglich in der dritten Person. Viele seiner zahlreichen Facebook-Posts drehen sich allerdings um die These, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht existiere. Außerdem stand P. im Kontakt mit Adrian Ursache, der sich im Oktober wegen versuchten Mordes an einem Polizisten vor Gericht verantworten muss. (dpa/jW)
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