Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 04.11.2017, Seite 16 / Aktion
Aktion

Amandla! Awethu!

Schwerpunkt Afrika: Am 13. Januar 2018 findet in Berlin die XXIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz statt
Plakatmotiv der XIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz
Die Machtfrage stellen – Plakatmotiv der XXIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz

Ein Lichtblick in diesen düsteren Zeiten: Am Samstag, den 13. Januar, findet im Berliner Tagungshotel Mercure MOA in Moabit die inzwischen XXIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK) statt. Die Planungen zu diesem mit mehr als 2.500 Besuchern größten regelmäßigen Vernetzungstreffen fortschrittlicher Kräfte in der Bundesrepublik sind inzwischen recht weit gediehen. Die Besucherinnen und Besucher des »Neujahrsempfangs« der bundesdeutschen Linken am Vortag der traditionellen Demonstration zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht erwartet wieder ein facettenreiches und spannendes politisches Programm. Der Kartenverkauf hat begonnen.

Die ganztägige Konferenz trägt den Titel »Amandla! Awethu! – Die Machtfrage stellen!« und greift damit den traditionellen Kampfruf der Antiapartheidbewegung in Südafrika auf. Wenn in den hiesigen Medien die Rede auf Afrika kommt, so sind es vor allem Meldungen über Hunger und Massenflucht, die die Nachrichtensendungen dominieren. Beide Themen werden natürlich auch Gegenstand der RLK sein, aber die Fragen, die hier diskutiert werden, gehen weit über die bloße Beschreibung und das Beklagen von Elend hinaus. Sie berühren Grundprobleme der imperialistischen Welt(un)ordnung und zeigen – jenseits des beschränkten europäischen Horizonts – Wege zu ihrer Überwindung auf.

Der in Johannesburg lehrende Philosoph Achille Mbembe hat sein Kommen zugesagt. Er vertritt die These von der »Afrikanisierung der Welt« und befasst sich in seinen Arbeiten mit der Frage, wie die von Politik und Konzernen des Westens betriebene Verelendung des globalen Südens auf die Metropolen des Nordens zurückwirkt. Clotilde Ohouochi, ehemalige Sozialministerin von Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste), lebt seit dem vom Westen orchestrierten Sturz von Präsident Laurent Gbagbo 2011 in Paris im Exil. Sie wird am Beispiel ihres Landes die Herrschaftspraktiken vor allem des französischen Imperialismus in Afrika zeigen. Der Träger des alternativen Nobelpreises Nnimmo Bassey, Dichter und Umweltschützer aus Nigeria, spricht darüber, wie sich Ausbeutung und Umweltzerstörung für das internationale Kapital rentieren. Ding Xiaoqin, Professor an der Universität Shanghai für Finanzen und Wirtschaft, zeigt am Beispiel von Chinas Engagement in Afrika alternative Entwicklungswege. Das Thema von jW-Autor Jörg Kronauer ist das deutsche Dominanzstreben auf dem Kontinent seit dem 19. Jahrhundert bis in unsere Gegenwart. Weitere Rednerinnen und Redner erwarten wir aus Kuba und den USA, um einen Beitrag gebeten wurde auch die KP Südafrikas.

Der Fokus der Podiumsdiskussion liegt traditionell auf den hiesigen Zuständen. Sie steht 2018 unter dem Motto »Oben – unten. Nord – Süd. Wer wen?« und soll sich mit dem Zusammenhang zwischen sozialer Frage und Massenmigration befassen – eine Debatte, die auch innerhalb der Linken in diesem Land für mitunter erbitterten Streit sorgt.

Die Rosa-Luxemburg-Konferenz ist in jeder Hinsicht eine überaus aufwendige Veranstaltung für eine Zeitung wie die junge Welt. Sie wäre ohne die Hilfe zahlreicher Unterstützer – Organisationen und Einzelpersonen – nicht möglich. Es fallen Kosten von Zigtausenden Euro an, die nur zum Teil über Kartenverkauf und Standvermietung gedeckt werden können. Machbar ist die RLK am Ende nur dank möglichst vieler Abonnements. Sie haben noch keins? Das lässt sich ändern.

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