Vernetzte Aktion
Berliner Mieter wehren sich, Protokoll einer kämpferischen Versammlung (Auszug)
Ein Mietshaus in der Dubliner Straße im Berliner Wedding wurde von einer Briefkastenfirma in Luxemburg gekauft. Die Bewohner haben die Eigentümer ermittelt. Am 5.12. wollen sie von 9 bis 17 Uhr eine Nachfrageaktion durchführen.
Dem Kinderladen »Bande« wurde zusammen mit einem ganzen Häuserblock gekündigt. Die angebotene Neumiete beträgt das Vierfache. Kampftreffen am Mittwoch, 6.12., 16 Uhr, Oranienstraße 202.
Das Sozialbündnis Alt-Treptow für die Karl-Kunger-Straße, Böllstraße, Krüllstraße usw. trifft sich am 7.12. um 19 Uhr in der Bekenntniskirche.
Das Bündnis Otto-Suhr-Siedlung (Deutsche Wohnen AG), das die Interessen Tausender vertritt, trifft sich am 11.12. um 18 Uhr in der Ritterstraße 50. Ziel: berlinweite Großdemonstration.
»Wem gehört Kreuzberg?« will die Bezirksverordnetenversammlung übernehmen und dort zum Thema »Eigentum und Demokratie« Entschlüsse fassen. Vorbereitung, 12.12., Bergmannstr. 21, 19 Uhr.
Das zentrale Netzwerk »Zwangsräumung verhindern« lädt am 12.12. im Anschluss zur Vorbereitung ins Bethanien-Gebäude, Mariannenplatz 2a.
Aktion »3-2-1-0«: Am 14.12. soll das Haus Eisenbahnstraße Ecke Muskauer Straße versteigert werden, Limitpreis 5,2 Millionen Euro. Treffpunkt: Hotel Atlas, Lietzenberger Straße 89, 10 Uhr.
Nachbarschaftstreff Friedelstraße 54 trifft sich vor dem geräumten Haus am 15.12. um 18 Uhr.
Die Mieter der Lausitzer Straße 10 (»Interlausi«), im Besitz des dänischen Magnaten Tecker, haben nach eigenen Angaben am 18.12. Platz im Haus.
Die Initiative gegen den Google-Campus in der Ohlauer Straße, das Bündnis »GloReiche« und die erfahrenen Vernetzer »Bizimkiez« laden zum 18.12. in die alte Schule, Ohlauer Straße 43, 17 Uhr.
Das Areal Hauptstraße 1 in Lichtenberg/Rummelsburger Bucht wird u. a. mit Abriss- und Entmietungsandrohungen durch Investor Padovicz eingedeckt. Erste Leute seien bereits gewichen, es gebe diesen Dezember zahlreichen Leerstand.
Der Eigentümer der früheren Sozialwohnungen am Maybachufer und in der Manitiusstraße (Maybachufer GmbH & Co. KG mit Elsbeth zu Hohenlohe und der Drachenfels GmbH) nahm zunächst Förderung in Anspruch, um danach ins »Kostenmietrecht« überzuwechseln, mit Mieterhöhungen von 30 bis 50 Prozent. Bausenatorin Katrin Lompscher (Die Linke) will ihn noch im Dezember in die Pflicht nehmen und eine Rechtsverordnung erlassen.
Die »Stadt von unten« weist auf das Dragonerareal hin, dessen Privatisierung das Bündnis verhinderte. Das Bündnis lädt noch diesen Dezember zum Gespräch über Leerstand in das Initiativbüro auf dem Gelände ein.
Die Mariannenkiezinitiative setzt sich ebenfalls mit der städtischen Degewo auseinander. Nach einer Petition mit 1.100 Unterzeichnern wurden die Mieterhöhungen von 15 auf vier Prozent gesenkt. Aufruf: Leerstand bis Januar melden.
Ohne Computer: An der Fassade des Buchladens »Müßiggang« am Berliner Heinrichplatz sollen Termine laufend ausgehängt und aktualisiert werden. (hb)
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