Der Pirat ohne Holzbein (13)
Von Wiglaf DrosteFür Guy
Nachdem sie die Mannschaft abgefüttert hatten, aßen Guy, der Smutje und der Pirat in der Kapitänsmesse. »Vorzüglich«, lobte der Pirat. »So bleibt man bei Kräften. Und die werden wir brauchen. Die Marine ist uns auf den Fersen, und diese Hunde sollen uns nicht kriegen.«
Guy zitterte. »Wollen die uns umbringen? Aufhängen? Am Hals?« fragte er bangebuxig.
»Worauf du einen lassen kannst!« antwortete der Pirat. »Aber es wird ihnen nicht gelingen.« Sein Lächeln war so breit wie der Broadway nach einer erfolgreichen Premiere. »Denen schlagen wir ein Schnippchen. Mach dir keine Sorgen, Jungchen. Wir kommen mit heiler Haut aus der Sache raus. Und wenn ihr beide« – er nahm außer Guy auch den Smutje in ein freundliches Visier – »so weitermacht, kann gar nichts passieren. Dann haben diese Schiffszwiebacke gegen uns keine Chance.«
Guy wurde vor Stolz ein bisschen rot, und seine Angst war verflogen.
»Dann wollen wir mal«, sagte der Smutje, stand auf und machte sich auf den Weg in die Kombüse. Guy folgte ihm, dann hielten sie Rat. »Unter vier Augen bespricht sich alles besser als unter sechs«, sagte der Koch. »Wenn der Pirat nicht geflunkert hat, und ich glaube, das hat er nicht, dann müssen wir alle an Bord bei bester EnerGuy halten« – er kicherte über seinen kleinen Kalauer – »und für uns einen Plan machen, falls die Sache doch schiefgeht.«
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