Gewerkschaften zum 8.März
Kontrollen gegen Diskriminierung
Bern. Anlässlich des Frauenkampftags am 8. März hat der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) effektive Maßnahmen zur Bekämpfung der Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern gefordert. Rund 1.000 Menschen demonstrierten in Bern gegen den mangelnden Willen des Parlaments, etwas gegen die Diskriminierung zu unternehmen. Auch 37 Jahre nach der Festschreibung des Grundsatzes »gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit« in der Verfassung gebe es drastische Lohnunterschiede. Würden alle objektiven Kriterien wie unterschiedliche Bildungsniveaus herausgerechnet, bleibe eine unerklärbare Lücke von 7,3 Prozent. Um ihr entgegenzuwirken fordert der SGB obligatorische Lohnkontrollen in den Unternehmen.
Teilzeitarbeit besserstellen
Wien. Zum 8. März hat der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) verlangt, die Nachteile zu beseitigen, die Frauen aus der von ihnen häufig ausgeübten Teilzeitarbeit entstehen. Arbeit in Teilzeit sei gegenüber regulärer Beschäftigung deutlich schlechter gestellt, hieß es in einer Mitteilung des ÖGB. »Unternehmen profitieren ganz klar davon, dass immer mehr Mehrstunden geleistet werden während gleichzeitig der Anteil der Teilzeitbeschäftigten dramatisch steigt. Für die Betroffenen bringt das Nachteile, die per Gesetz gemildert werden müssen«, so Karl Dürtscher, stellvertretender Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten – Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP). Oft würden Kolleginnen in Teilzeit angestellt, dann aber von ihnen Mehrarbeit verlangt – für die Firmen bedeutet das eine höhere Flexibilität. Eine Erhöhung des Mehrarbeitszuschlags würde gerade den Frauen zugute kommen.
Noch 40 Jahre bis zur Lohnparität
London. Der britische Gewerkschaftsbund TUC hat am Frauenkampftag ein Ende der Lohndiskriminierung von Frauen verlangt. Derzeit betrage die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in Großbritannien 18,4 Prozent, informierte der Dachverband. »Seit 2011 ist die Lohnlücke zwischen in Vollzeit Angestellten um 0,2 Prozent im Jahr gesunken. Verringert sich der Gender Pay Gap weiterhin in so langsamem Tempo, dann wird es 40 Jahre dauern, bis Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen hergestellt ist«, schrieb der TUC. Die Regierung müsse nun von den Unternehmern verlangen, Maßnahmen gegen die Diskriminierung zu treffen und zu veröffentlichen. (jW)
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