»Tage der Commune«
Am kommenden Sonntag ist es genau 137 Jahre her, dass die Arbeiter in Paris die Macht an sich rissen. Wenige Tage später proklamierten sie die Kommune. Dieser »erste Versuch der proletarischen Revolution« (Karl Marx) wurde zwar am 28. Mai 1871 blutig niedergeschlagen, gilt aber bis heute als beispielgebend. Bertolt Brecht hat dem Ereignis mit seinem Stück »Tage der Commune« (1948/49) ein Denkmal gesetzt, das bleibt. In der DDR war die Inszenierung des Berliner Ensembles legendär. In den 1990ern wurde das politische Theater dann für erledigt erklärt. Brecht sei ein toter Hund, hieß es. Zu früh gefreut. Wie falsch die Reaktionäre lagen, zeigte sich einmal mehr im November bei einer umjubelten Neuinszenierung von Brechts »Commune« in Berlin (Regie: Peter Wittig, Interview in jW vom 17.11.2017). Am Wochenende wird es die vorerst letzten Aufführungen geben: Samstag und Sonntag, jeweils 19.30 Uhr im Theater unterm Dach, Berlin-Prenzlauer Berg. Eine bessere Möglichkeit, den Jahrestag zu begehen, gibt es kaum.
Gerd Bedszent
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