Black Planet Award für Rheinmetall
jW dokumentiert Auszüge aus einem offenen Brief, den »Ethecon – Stiftung Ethik und Ökonomie« an den Vorstand von Rheinmetall gerichtet hat. Im November 2017 hatte die Stiftung entschieden, dem Rüstungskonzern den Negativpreis »Internationaler Ethecon Black Planet Award« zu verleihen. Dieser soll der Konzernführung in Düsseldorf am heutigen Sonnabend übergeben werden.
»Herr Papperger, Herr Grillo, Herr Fink, Herr Manduca,
in erster Linie verantwortlich für Entscheidungen und Handeln des Rüstungskonzerns Rheinmetall (Deutschland) sind von allen Managern und Großaktionären des Konzerns vor allem Sie als Vorsitzender des Vorstands bzw. als Vorsitzender des Aufsichtsrats bzw. als Großaktionäre und Vorstandsvorsitzende von Blackrock Inc. und Prudential plc. (…)
Sie stehen in einer zunehmend auf den Profit als einzigem Kriterium jeglicher Entscheidung und Entwicklung ausgerichteten Welt als wenige Mächtige gegen die Interessen der Menschheit. (…)
Im militärischen Bereich, der in zynischer Weise als »Defence« (Verteidigung) bezeichnet wird, versteht sich der Konzern als »zuverlässiger Partner« für die Bundeswehr und die anderen NATO-Streitkräfte, die längst Offensiv- und Eroberungsarmeen sind. Darüber hinaus hat Rheinmetall in den letzten Jahrzehnten immer wieder neue Strategien entwickelt, um die nach Ansicht des Konzerns zu restriktive deutsche Rüstungsexportpolitik zu umgehen. In wichtigen Ländern hat der Konzern deshalb Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen aufgebaut. Natürlich kann Rheinmetall von dort aus alle Krisenregionen der Welt, ungehindert von Exportregulierungen oder gar -verboten, besser beliefern.«
Informationen: ethecon.org
Leserbriefe zu diesem Artikel:
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