Causa Trump
Der US-amerikanische Regisseur Spike Lee hat bei den Filmfestspielen in Cannes US-Präsident Donald Trump kritisiert, ohne seinen Namen zu nennen, als er seinen neuen Film »BlacKkKlansman« vorstellte. Lee sprach am Dienstag zunächst über den Tod einer jungen Gegendemonstrantin bei den Fascho-Demos in Charlottesville im vergangenen Jahr. »Wir haben einen Typen im Weißen Haus, der diesen Moment nicht nur für Amerikaner, sondern für die ganze Welt verspottet hat«, sagte der 61jährige. »Dieser Motherfucker hat weder den (Ku-Klux-)Klan, noch die Ultrarechten und diese Nazi-Motherfucker an den Pranger gestellt (…), er hätte der Welt, nicht nur den USA, sagen können, dass wir besser sind als das.« Der Filmemacher holte in einem längeren Monolog noch weiter aus. »Die USA wurden auf einem Genozid der Ureinwohner und auf Sklaverei erbaut.« Es sei Zeit, endlich aufzuwachen. Überall auf der Welt gebe es »diese rechtsextreme Scheiße (…), wir können nicht schweigen.«
Dagegen prophezeite der »Tagesthemen«-Moderator Ingo Zamperoni, dass Trump wiedergewählt wird: »In Europa gilt Trump als großer Lügner. Aber er hat auch viel von dem gemacht, was er angekündigt hatte: Steuersenkungen, die Ernennung konservativer Richter, den Ausstieg aus dem Iran-Vertrag«, so der TV-Journalist gegenüber der Funke-Mediengruppe, als er sein neues Buch »Anderland« vorstellte. »Und viele seiner Wähler sind heute überzeugter denn je, dass sie den Richtigen gewählt haben. Und je größer der Aufschrei gegen seine Politik ist, desto größer wird der Rückhalt bei seiner Wählerschaft.« (dpa/jW)
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