Dramatik in Mülheim
Der österreichische Autor Thomas Köck erhält für sein Stück »paradies spielen (abendland. ein abgesang)« den diesjährigen Mülheimer Dramatikerpreis. Nach zweistündiger, öffentlicher Diskussion auf einer Theaterbühne in Mülheim entschied sich die Jury am Samstag abend mehrheitlich für die Vergabe des mit 15.000 Euro dotierten Preises an den 32jährigen. Seine Dystopie beweise Humor, hieß es zur Begründung. Köck verbinde große Themen wie Globalisierungskritik oder Klimawandel hervorragend mit konkretem menschlichen Erleben. »Er beschreibt, wie Empathie verlorengeht«, sagte der Theaterkritiker Till Briegleb. Die einzelnen Geschichten über die Ausbeutung chinesischer Arbeiter in italienischen Textilfabriken oder das Scheitern einer Kleinfamilie seien dabei »unglaublich liebevoll und klug verbunden«. Uraufgeführt wurde das Stück im Dezember am Nationaltheater Mannheim. Köck, der mit weiteren Autoren auf www.nazisundgoldmund.net gegen rechts bloggt, soll den Preis am 24. Juni in Mülheim entgegennehmen. Dort wird dann auch Landsfrau Elfriede Jelinek erwartet, die für ihr Stück »Am Königsweg« in Mühlheim den Publikumspreis erhielt. In diesem Drama widmet sich die Nobelpreisträgerin den Hintergründen der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. (dpa/jW)
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