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Aus: Ausgabe vom 10.10.2018, Seite 11 / Feuilleton

Kanaren

Fünf Bücher für und von den Kanarischen Inseln: »Lanzarote« von Michel ­Houellebecq, »Gui Gui« (spielt auf Gran Canaria) von Hubert Weinheimer, »Lanzarote« und »Teneriffa« von Jan Drees. Und jetzt also »Archipel« (Rowohlt) von Inger-Maria Mahlke, das Buch des Jahres, der am Montag mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnete Roman einer Berlinerin mit kanarischer Mutter. So richtig anfreunden mag man sich mit der Entscheidung nicht. Zwar hat Mahlke bei der Verleihung alles richtig gemacht, nämlich sich zur Causa Barbara Laugwitz positioniert, also die Entscheidung des Rowohlt-Verlags, ihre verlegerische Geschäftsführerin unter ominösen Umständen zu chassen, angeprangert. Auch kommt sie als am Schreibtisch weinende Schriftstellerin, die sonst nichts kann im Leben, im Porträt des umtriebigen Spiegel-Reporters Takis Würger mitleiderregend sympathisch rüber. Ihr Buch »Archipel« aber, nun ja. Ein rückwärts erzähltes, kleinteiliges Epos, das das Lesen mal wieder absichtlich schwer macht – warum gerade letzteres eine Leistung sein soll, bleibt eines der großen Mysterien des Literaturbetriebs. Wir gratulieren trotzdem. (rh)

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