Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Aus: Ausgabe vom 24.10.2018, Seite 11 / Feuilleton
Novemberrevolution

Geniale Abrechnung

Gedenkorte der Revolution 1918/19 (8/12). Barnimstr./Weinstr.
Von Dr. Seltsam

Hier befand sich das berüchtigte »Königlich-Preußische Weibergefängnis Barnimstraße«. Das Gebäude wurde erst Ende der siebziger Jahren abgerissen, aber am Eingang zum Gelände erinnert eine blütenförmige Steinplastik an Rosa Luxemburg, die hier gleich zweimal einsaß. Am längsten 1915/16, als sie mitten im Kriege eine 14monatige Haftstrafe wegen des Aufrufs zur Kriegsdienstverweigerung absaß. In der Haft schrieb sie unter dem Pseudonym Junius den Aufsatz »Die Krise der Sozialdemokratie«, eine geniale Abrechnung mit den SPD-Kriegsbefürwortern, Lenin bemerkte nach dem Erscheinen der Broschüre: »Die Revolution stand in den Jahren 1914 bis 1916 auf der Tagesordnung, im Schoße des Krieges verborgen, aus dem Kriege hervorgehend. Das hätte man im Namen der revolutionären Klasse ›proklamieren müssen, man hätte konsequent, furchtlos ihr Programm darlegen müssen: den Sozialismus, der in der Epoche des Krieges ohne Bürgerkrieg gegen die erzreaktionäre, verbrecherische, das Volk zu unsagbaren Leiden verurteilende Bourgeoisie unmöglich zu erreichen ist.« (LW 22, S. 323)

In der Serie Orte der Revolution:

Orte der Revolution

Dr. Seltsam erzählt von bekannten und unbekannten Orten des Revolutionsgeschehens im Berlin der Jahre 1918/19.

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