Die junge Welt in Gefahr!
Heute vor acht Wochen startete an dieser Stelle unsere aktuelle Kampagne. In einem Aufruf erklärten wir, dass für den Erhalt und die Weiterentwicklung der jungen Welt zusätzlich 1.300 Print- und 600 Onlineabos benötigt werden. Nur so sei unser Verlag in der Lage, trotz steigender Kosten die Herausgabe unserer der Aufklärung verpflichteten Tageszeitung längerfristig zu sichern. Was wir vor acht Wochen allerdings nicht wussten: Die Deutsche Post hält ihr Versprechen nicht und erhöht die Zustellpreise statt um 2,8 Prozent um satte 28,5 Prozent. In unseren Berechnungen fehlen also plötzlich 90.000 Euro, die wir nun ab 2019 zusätzlich einnehmen müssen. Ob wir das schaffen werden, ist im Moment noch unklar. Fest steht aber: Mehreinnahmen in dieser Größenordnung sind nur über deutlich höhere Zuwächse an Abos zu schaffen.
Das unglaublich rücksichtslose Vorgehen der Post zeigt aber auch: Wir brauchen neben deutlich mehr Einnahmen eine Strategie, die den sich verändernden Verhältnissen besser entspricht. Zwar werden wir weiterhin darum kämpfen, so lange wie möglich eine gedruckte Tageszeitung zur Verfügung zu stellen, aber der Ausbau unseres Onlineangebotes muss wesentlich schneller vorangehen, und seine Vorteile sind viel stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Denn gerade der Bestand an bezahlten Onlineabonnements wird vermutlich auf lange Sicht darüber entscheiden, ob die junge Welt überleben kann. Deshalb lädt der Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG alle Mitglieder zu einer außerordentlichen Vollversammlung am Samstag, den 15. Dezember, ab 13 Uhr in die jW-Ladengalerie (Torstr. 6, 10119 Berlin) ein. Dort soll über die aktuelle Situation informiert und über Strategien, die uns aus dieser fundamentalen Krise führen können, beraten werden (siehe auch Seite 14).
Wie können unsere Leserinnen und Leser jetzt ganz konkret helfen? – Jetzt kommt es erst recht darauf an, möglichst viele Print- und Onlineabos einzuwerben. Die ursprüngliche Zielsetzung muss allerdings deutlich übertroffen werden. Deshalb bitten wir alle, die noch kein Abo haben, unsere Zeitung zu bestellen. Alle Printabonnenten regen wir an, zusätzlich ein Onlineabo zu buchen – und Onlineabonnenten sollten zur Ergänzung ein Printabo bestellen, solange das noch geht. Darüber hinaus bitten wir Sie, im Freundes- und Bekanntenkreis verstärkt für Abonnements zu werben. Dazu können Sie für den Einstieg auch gerne unser Revolutionsabo (gilt für drei Monate), aber auch das kostenlose Probeabo (gilt für drei Wochen) nutzen. (kurzlink.de/revolutionsabo)
Uns hilft aber auch jeder Umstieg! Egal, ob Sie über ein Online- oder Printabo verfügen: Steigen Sie auf eine höhere Preisklasse um. Das können Sie sofort umsetzen, indem Sie den nebenstehenden Coupon ausfüllen. Einstieg oder Umstieg beim Onlineabo ist einfacher über unsere Aboseite im Internet zu bewerkstelligen. (kurzlink.de/onlineabo)
Weiterhin freuen wir uns über jede Abospende: Für 326 Euro jährlich können wir ein Print- und für 139,20 Euro jährlich ein Onlineabo kostenlos zur Verfügung stellen. (kurzlink.de/jw-spende )
Die junge Welt steht nicht zum ersten Mal vor einer existentiellen Krise. Auch dieses Mal werden wir gemeinsam mit den Leserinnen und Lesern kämpfen. Unsere Munition sind Abonnements: Und zwar Print- wie Onlineabos. Sie ermöglichen es, trotz problematischer Umstände noch möglichst lange täglich eine gedruckte Zeitung mit kritischen Berichten, Hintergründen und Analysen anzubieten. Und was machen wir mit der Deutschen Post? Wladimir I. Lenin wollte die gesamte sozialistische Volkswirtschaft nach dem Vorbild der Deutschen Reichspost organisieren. Wir kämpfen dafür, dass eines Tages die Deutsche Post nach dem Vorbild einer sozialistischen Planwirtschaft organisiert wird.
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Leserbriefe zu diesem Artikel:
- Michael Haugk, Berlin: Frage der Rechtmäßigkeit Zunächst ist ja zu prüfen, ob die Forderung der deutschen Post überhaupt rechtens ist. Sollte das der Fall sein, sollte auch parallel dazu geprüft werden, ob private Zustelldienste in Anspruch genomme...
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