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Aus: Ausgabe vom 04.01.2019, Seite 15 / Feminismus

Konservative Hindus gewalttätig in Kerala

Neu-Delhi. Im südindischen Bundesstaat Kerala ist das öffentliche Leben nach gewaltsamen Protesten gegen die Öffnung eines Tempels für Frauen zum Stillstand gekommen. Medienberichten zufolge blieben Märkte und Schulen in Kerala am Donnerstag geschlossen, zahlreiche Straßen waren blockiert. Am Mittwoch morgen hatten zwei Frauen entgegen einer langen Tradition in Begleitung von Polizisten den Sabarimala-Tempel in den Bergen Westghats betreten. Daraufhin war es im gesamten Bundesstaat zu Ausschreitungen konservativer Hindus und Protesten gegen diese gekommen. Lokalen Medien zufolge standen sich dabei unter anderem Anhänger der nationalistischen Hindupartei BJP von Premierminister Narendra Modi und der Kommunisten gegenüber, die in Kerala regieren. Mindestens ein Beteiligter sei am Abend an seinen Verletzungen gestorben, teilte die Polizei mit. Der Oberste Gerichtshof Indiens hatte vor kurzem ein jahrhundertealtes Eintrittsverbot der Pilgerstätte für Frauen im gebärfähigen Alter gekippt. Ihnen war der Zutritt zu den Heiligtümern des Sabarimala-Tempels verwehrt worden, da ihre Anwesenheit angeblich das Zölibat der Tempelgottheit Ayappa gefährden würde. Das Oberste Gericht hatte das Verbot am 28. September für verfassungswidrig erklärt. Seitdem war es immer wieder zu Protesten gekommen. (dpa/jW)

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