Julia Reda verlässt Piratenpartei
Strasbourg. Die Europaabgeordnete Julia Reda, eine der entschiedensten Gegnerinnen der Reform des EU-Urheberrechts, hat ihren Austritt aus der Piratenpartei bekanntgegeben. Zugleich rief sie in einem Video dazu auf, den deutschen Piraten bei der anstehenden Europawahl keine Stimme zu geben. Grund für diese Entscheidung seien Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen ihren früheren Büroleiter Gilles Bordelais, erläuterte Reda am Donnerstag in Strasbourg im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.
Sie habe eine erste Beschwerde über ihren Büroleiter im vergangenen Juni erhalten, wenige Tage nachdem die Piratenpartei Bordelais auf Platz zwei ihrer Liste für die Europawahl gesetzt habe. Daraufhin habe sie mit mehreren Mitarbeiterinnen aus ihrem Büro und den Büros anderer Abgeordneter gesprochen, die sich ebenfalls über das Verhalten von Bordelais beschwert hätten. Sie selbst mache sich Vorwürfe, weil ihr jahrelang nichts aufgefallen sei. Bordelais habe auch die Parteiführung der Piraten hinters Licht geführt und hinter deren Rücken seine Unterlagen beim Bundeswahlausschuss eingereicht. Dieser habe seine Kandidatur gebilligt. (AFP/jW)
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