Was weg ist, ist weg
In dem rekonstruierten Berliner Hohenzollernschloss namens »Humboldt-Forum« soll an den Palast der Republik im Stile der gängigen DDR-Aufarbeitung erinnert werden. »Was weg ist, ist weg«, sagte der Generalintendant des Humboldt-Forums, Hartmut Dorgerloh, bei einer Präsentation von Ausstellungsplänen am Mittwoch in Berlin. Im Ausstellungsbereich »Geschichte des Ortes« sollen demnach zwölf »Spuren« an den Palast erinnern, der für die Wiedererrichtung des Schlosses abgerissen wurde. 24 solcher »Spuren« sollen im selben Ausstellungsbereich an das historische Schloss erinnern, dessen Ruinen nach dem Krieg gesprengt worden waren. Eines der zwölf Erinnerungsstücke zum Palast soll »die gläserne Wahlurne der ersten und letzten frei gewählten DDR-Volkskammer« sein, versehen mit einem Hinweis darauf, dass deren »Transparenz symbolhaft für die Offenheit der jungen Demokratie nach Jahrzehnten von Diktatur und Scheinparlament stand« – oder so ähnlich. Die recht unscheinbare Urne kontrastiert der Leiter von »Geschichte des Ortes«, Alfred Hagemann, mit bis zu 1,5 Tonnen schweren Kolossalfiguren aus dem historischen Schloss. Solche Gegensätze sollten »immer wieder ein kleiner Störer« sein, meinte der Kurator. Zu den zwölf Spuren des Palasts werden auch Eiskaffeebecher mit PdR-Signatur sowie Teller mit Goldrand gehören und natürlich Überwachungsmonitore der Staatssicherheit. Nicht gezeigt wird die »Gläserne Blume«, die im Eingangbereich des DDR-Volkshauses als Treffpunkt beliebt war. Dorgerloh und Hagemann begründeten dies mit technischen Problemen, aber auch der schieren Größe des Objekts. Sie hätte den Hohenzollern am Ende noch die Show gestohlen! (dpa/jW)
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