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Aus: Ausgabe vom 01.06.2019, Seite 16 / Aktion
Manifest für Gegenkultur

Volksmacht und Medien

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Julieta Daza

Am kommenden Sonnabend (8. Juni) findet im Berliner »Heimathafen Neukölln« die Künstlerkonferenz der Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus gegen den rechten Zeitgeist statt. Dort werden nicht nur viele namhafte Künstler wie Konstantin Wecker oder Esther Bejarano erwartet, auch weniger bekannte Gäste werden spannende Erfahrungen mitteilen. Im Programm (melodieundrhythmus.com) gibt es nur eine Änderung: Am Medienpodium, das vor der ersten Pause etwa ab 11.30 Uhr stattfindet, wird neben Ekkehard Sieker (Buchautor, Rechercheur für die TV-Formate »Monitor« und »Die Anstalt«) und Ekinsu Devrim Danis (Redakteurin der türkischen Kulturzeitschrift Yeni E) die in Venezuela lebende Kolumbianerin Julieta Daza teilnehmen.

An ihrem Beispiel soll gezeigt werden, dass wir auch von jungen und unbekannten Kulturschaffenden viel lernen können. Julieta ist Mitglied beim Team der Website Agencia Bolivariana de Prensa (ABP-Noticias). Außerdem wirkte sie bei der Wochenzeitung Petare Al Día mit, die von einer Gemeinde in Caracas herausgegeben wird. Für verschiedene politische Organisationen arbeitet sie im Management der »sozialen Netzwerke«, hauptsächlich Facebook. Und sie bringt Erfahrungen mit aus der Redaktion der Radiosendung »Paraos en la raya« und dem Gemeindesender Radio Arsenal (98,1 FM), beide wirken in Caracas und entstanden im Rahmen der Bolivarischen Revolution.

In der Runde wird es um Möglichkeiten, aber auch Gefahren für linke Aufklärung über analoge wie digitale Medien gehen. Wie ist das Verhältnis zwischen der Idee einer Volksmacht und dem Thema Medien? Funktioniert Aufklärung auch über bürgerliche Medien, oder brauchen progressive Kräfte dafür eigene? Können neue soziale Medien herkömmliche ersetzen? Wie gewinnen wir mit unseren Medienprodukten Aufmerksamkeit über kleine Zirkel hinaus? Neben vielen gemeinsamen Antworten wird es auch Unterschiede geben: Aufklärung mit Gedrucktem spielt hier bei uns eine besondere Rolle – aber wie sieht es in Ländern aus, in denen viele Menschen nicht lesen können?

Das Medienpodium ist nur eine von vier Gesprächsrunden, denen jeweils 50 Minuten zur Verfügung stehen. Schon daraus lässt sich erkennen, dass die Konferenz viele Diskussionen anregen, aber nicht alle Fragen umfassend beantworten kann. Das Interesse an der Veranstaltung ist groß, etwa 300 Plätze im »Heimathafen« sind bisher belegt, aber es gibt noch Karten im Vorverkauf und an der Tageskasse. Sie können sich Ihre Karte aber auch reservieren lassen und dann am Veranstaltungstag bis 10 Uhr abholen.

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

Karten im Vorverkauf gibt es im Sekretariat der jW-Redaktion, Torstraße 6, 10119 Berlin, Reservierung telefonisch unter 0 30/53 63 55-0 oder per Mail an ni@jungewelt.de. Zudem können Karten über den »Heimathafen Neukölln« erworben werden: telefonisch unter 0 30/56 82 13 33, per Mail an karten@heimathafen-neukoelln.de sowie online unter www.heimathafen-neukoelln.de/kalender.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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