Grußbotschaft des venezolanischen Außenministers
Bei der Solidaritätsveranstaltung »Hände weg von Venezuela« trat auch der venezolanische Vizeaußenminister für Europa, Yván Gil, ans Mikrofon. Er bedauerte, dass Außenminister Jorge Arreaza nicht persönlich anwesend sein könne, aber er erfülle eine außerordentlich wichtige Aufgabe in Norwegen für den Frieden. Gil sagte, dass die Gründe, die zur jetzigen Situation geführt haben, über den Abend ausführlich dargestellt worden seien. In Venezuela gehe es aber derzeit nicht um das Schicksal einer Regierung, um Maduro oder die PSUV.
Nur die Blockade gegen Kuba könne mit dem verglichen werden, was mit Venezuela passiere. Venezuela sei die Möglichkeit genommen worden, wie andere Staaten über seine Schulden zu verhandeln. Das Land werde dafür kämpfen, das Erdöl weiter exportieren zu können, denn 90 Prozent der Einnahmen basieren auf diesem Rohstoff. Die Einnahmen der venezolanischen Erdölfirma Citgo wurden auf US-amerikanischem Boden beschlagnahmt, dadurch habe das Land mehr als 30 Milliarden US-Dollar. Wenn er von den Geschäften internationaler Banken gegen Venezuela spreche, sei es wichtig zu wissen, dass diese Banken in Europa sitzen.
Die ganze Welt müsse sich diesem Kampf in Venezuela anschließen: »Das ist ein Klassenkampf, der alle betrifft. Der Kampf von David gegen Goliath.« Das venezolanische Volk habe eine sehr hohe Moral und er sei sicher, dass diese Situation überwunden werden könne, so wie es die Venezolaner in den vergangenen 20 Jahren geschafft haben. Die Opposition habe niemals irgendeinen Sieg der bolivarischen Revolution anerkannt. In den vergangenen 20 Jahren wurde erreicht, dass eine breite Masse der Bevölkerung überhaupt zur Wahl gehen konnte, davon gab es insgesamt 25 mit einer großen Beteiligung. Die Sozialisten haben 23 davon gewonnen, von der Opposition wurde keine einzige anerkannt. Das sei eine korrupte und antidemokratische Haltung der Opposition.
Jorge Arreaza meldete sich per Audiobotschaft aus Oslo und wendete sich mit eindringlichen Worten an die Gäste in Berlin: »Wir sind stolz, dass ihr uns in Deutschland, in Europa und in der ganzen Welt unterstützt. Es gibt leider zahlreiche Regierungen von Geschäftsleuten die Trumps Kriegsmaschinerie unterstützen. Wir hoffen, dass diese Länder das Völkerrecht endlich wieder anerkennen. Wir suchen den Frieden durch den Dialog. Dank an jene, die uns unterstützen und jede Woche samstags am Brandenburger Tor für unsere Sache demonstrieren. Es lebe der Frieden, es lebe der Sozialismus, es lebe die Souveränität der Völker.« (jW)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Mehr aus: Aktion
-
Venezuela-Solidarität: Kampf für sozialistische Revolution
vom 29.05.2019 -
750 Besucher bei Solidaritätsveranstaltung für Venezuela
vom 29.05.2019