Bürgerlicher Feminismus: Lektion
Berlin. Deutschlands »First Lady« Elke Büdenbender hat an Frauen appelliert, selbstbewusst für gleiche Teilhabe im Beruf zu kämpfen. »Seien Sie neugierig und vielleicht auch mal penetrant, nicht jeder muss Sie mögen«, sagte die Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) bei einem Kongress der Süddeutschen Zeitung am Donnerstag in Berlin. »Steigen Sie in den Ring und fechten Sie auch Machtkämpfe aus. Denn um nichts anderes geht es: um Macht. Und Macht gibt keiner gerne ab, auch Männer nicht.« Von Männern erwarte sie, dass sie die Frauen dabei unterstützen. »Es ist in ihrem eigenen Interesse«, sagte Büdenbender. Gleichberechtigung sei zwar erreicht worden, gleiche Teilhabe von Frauen in allen Lebensbereichen aber nicht, kritisierte sie laut einem vorab verteilten Redemanuskript. »Und das hat eben auch strukturelle Gründe.« Büdenbenders Gatte gilt als einer der Architekten der »Arbeitsmarkt- und Sozialreformen« der Agenda 2010 unter der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder (SPD). Im Rahmen der »Bedarfsgemeinschaften« beim Arbeitslosengeld II hatten bei dessen Einführung im Januar 2005 zahlreiche Frauen in Ehen oder festen Beziehungen ihren eigenen Anspruch auf Lohnersatzleistungen verloren. (dpa/jW)
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