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Aus: Ausgabe vom 27.06.2019, Seite 3 / Schwerpunkt

Combat 18: »Führerlos« im Namen Hitlers

Während das internationale Neonazinetzwerk »Blood and Honour« seit dem Jahr 2000 in Deutschland verboten ist, gilt dies für »Combat 18«, den bewaffneten Arm des Zusammenschlusses, nicht explizit. Beim Verbot der linken Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in den 1990er Jahren waren dagegen mutmaßliche Teilorganisationen mit aufgelistet worden.

Dass »Combat 18«-Gruppen in Deutschland nach wie vor aktiv sind, gilt nach Recherchen von Antifaschisten als gesichert. »Combat« steht für Kampf; der Zifferncode für die Initialen von Adolf Hitler. Ab den 1990er Jahren setzte »Combat 18« auf das Prinzip des »führerlosen Widerstands«. In Anleitungen wie dem »Combat 18 Field Manual« wurde propagiert, Kleingruppen zu bilden, um Anschläge auf Migranten zu begehen. Dabei sollte auf Bekennerschreiben verzichtet werden. Das Label »Combat 18« konnten alle Gruppen und Personen nutzen, die sich der Ideologie des Netzwerks verpflichtet fühlten. Der britische Neonazi David Copeland verübte im April 1999 in London drei Bombenanschläge nach »Combat 18«-Muster, bei denen insgesamt drei Menschen starben und mehr als 136 verletzt wurden.

In der BRD gab es im Oktober 2003 Razzien gegen die Gruppe »Combat 18 Pinneberg«, die damit als aufgelöst galt. Die Dortmunder Rechtsrockband Oidoxie und ihr militanter Freundeskreis »Oidoxie Streetfighting Crew« bezogen sich auch danach positiv auf »Combat 18«, während der »Nationalsozialistische Untergrund« (NSU) nach dembekannten Muster mordete. (lr)

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