Lindner in Fahrt
Von Dusan Deak»Nicht zu reden wäre besser, als Stuss zu erzählen.« Diesen Gedanken hätte man Christian Lindner bei seinem Auftritt im Bundestag neulich gewünscht. Statt dessen machte sich der FDP-Chef für die Bewaffnung der Bürger mit SUV-Fahrzeugen stark und verglich das Begehren der Grünen, die Kampfmaschinen aus den Städten zu verbannen, mit dem AfD-Gerede über messerstechende Migranten. Ein nachvollziehbarer, dennoch kläglicher Versuch, nach dem Ostwahlendebakel etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ganz in der Tradition der 70er, als die FDP in der damaligen Diskussion um Tempo 130 auf Bundesstraßen den Autolobbyisten und der Industrie mit der Parole »Freie Fahrt für freie Bürger« beisprang. Nach dem von der SPD und den Grünen zusammengeklauten FDP-»Zivilpakt«, als Geschäftsmodell für bewegliche oder stationäre Objekte gedacht, »die einander verbunden sind, aber keine Liebesbeziehung unterhalten«, ist Lindners Beitrag ein weiterer vergeblicher Versuch, der überflüssigen Wahlvereinigung eine Scheinberechtigung zu verschaffen.
Die Partei dürfte ihren Vorsitzenden, seinen »Pakt« und ihr Restprogramm wohl bald bei »Bares für Rares« anbieten. Bei Militarialiebhabern könnte das skurrile Konvolut durchaus auf Interesse stoßen und möglicherweise Summen im unteren einstelligen Euro-Bereich erzielen. Eifel-Waldi, einer der Stammhändler in der beliebten ZDF-Sendung (»Komm bei mir Engelchen!«) hat schon mal vorsichtshalber 8,80 Euro zu Seite gelegt. Damit wäre der »Prügel« laut Waldi aber auch schon gut bezahlt.
Mehr aus: Feuilleton
-
Aktienkurs
vom 13.09.2019 -
Ginnie dreht den Ton auf
vom 13.09.2019 -
Der Mann an Ulbrichts Seite
vom 13.09.2019 -
Erst mal in den Fetischklub
vom 13.09.2019 -
Madrid Dampf machen
vom 13.09.2019 -
Nachschlag: Rassistisches Konstrukt
vom 13.09.2019 -
Vorschlag
vom 13.09.2019