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Aus: Ausgabe vom 11.10.2019, Seite 10 / Feuilleton
Kunst

Schwieriger Weg

Mit einer Sonderausstellung widmet sich die Alte Nationalgalerie in Berlin dem schwierigen Weg von Frauen zu künstlerischer Anerkennung. »Kampf um Sichtbarkeit – Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919« zeigt von Freitag an bis zum 8. März 60 malerische und bildhauerische Werke von 43 Künstlerinnen aus 140 Schaffensjahren, die alle vor 1919 entstanden sind. Sämtliche Arbeiten gehören zum Bestand der Alten Nationalgalerie. Bis 1919 waren Frauen zum Kunststudium an der Akademie nicht zugelassen. »Wir haben viele Zeugnisse aus der Zeit davor«, sagte Museumschef Ralph Gleis. Deswegen gehe die Ausstellung der Frage nach, »was haben sie vorher auf sich genommen, um Künstlerin zu werden?«.

Für Gleis ist die Präsentation auch eine Revision der eigenen Sammlung unter dem Aspekt heutiger Diskussionen um Gleichberechtigung. Zu sehen sind dabei Arbeiten, die Bestandteil der Dauerausstellung sind wie Gemälde von Caroline Bardua, Elisabeth Jerichau-Baumann oder Sabine Lepsius. Daneben werden Künstlerinnen präsentiert, deren Werke im Depot etwas in Vergessenheit geraten sind wie etwa von der norwegischen Bildhauerin Ambrosia Tønnesen, der auch in den USA erfolgreichen Salonmalerin Vilma Parlaghy oder von der russischen Avantgardepionierin Natalja Gontscharowa. (dpa/jW)

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