Nordsyrien: Islamisten verstümmeln Gefallene
Kobani (Ain Al-Arab). Seit Dienstag kursiert im Internet ein Video aus dem Angriffskrieg der Türkei in Nordsyrien, in dem dschihadistische Söldner den schwer verstümmelten Leichnam einer gefallenen Kurdin zur Schau stellen und immer wieder »Allahu Akbar« (»Allah ist groß«) rufen. Nach Angaben der Frauenverteidigungseinheiten YPJ ist die Tote die Kämpferin Amara Renas, Geburtsname Azize Celal, deren Einheit am 21. Oktober 2019 in der Ortschaft Celbe (Jalba) an der Front von Kobani (Ain Al-Arab) trotz Waffenruhe angegriffen wurde. Die Kämpferin und ihre Einheit hätten bis zum letzten Moment Widerstand geleistet, erklärte die YPJ-Generalkommandantur nach einem Bericht der kurdischen Nachrichtenagentur ANF vom Mittwoch. Die Dschihadisten, die in Nordsyrien gemeinsam mit der türkischen Armee vorgehen, hätten sich »derselben Methoden« bedient wie die Terrormiliz »Islamischer Staat« (IS). »Der türkische Staat und seine Banden begehen große Grausamkeiten gegen kämpfende Frauen«, so die YPJ-Spitze. Bereits beim türkischen Angriff auf den nordsyrischen Kanton Afrin Anfang 2018 war ein ähnlicher Fall bekanntgeworden. Damals hatten Dschihadisten der gefallenen Kämpferin Barin Kobani die Brüste abgeschnitten und die so verstümmelte Leiche ebenfalls gefilmt. Nach dem deutschen Völkerstrafgesetzbuch, das sich auf das Römische Statut des Internationalen Strafgerichtshofs bezieht und auch die Totenruhe schützt, sind solche Praktiken zweifelsfrei Kriegsverbrechen. (jW)
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