UN: Illegale Waffenlieferungen nach Libyen
New York. Der Krieg in Libyen wird nach Angaben von UN-Experten durch illegale Waffenlieferungen von der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und Jordanien angeheizt. Ein vertraulicher Bericht der Vereinten Nationen kommt zu dem Schluss, dass die Länder »routinemäßig und manchmal unverhohlen« Waffen an die beiden Kriegsparteien schickten. Damit würden diese das geltende Waffenembargo der UN unterlaufen. Sowohl die international unterstützte Regierung des Landes in der Hauptstadt Tripolis als auch die Truppen des abtrünnigen Generals Khalifa Haftar erhielten militärische Ausrüstung und technische Unterstützung. Das geht aus dem bislang vertraulichen Bericht eines UN-Expertengremiums an den Sicherheitsrat hervor. Die Zusammenfassung des Berichts wurde von der dpa eingesehen und sein Inhalt von mehreren Diplomaten bestätigt.
Der Report untersucht auch den schweren Luftangriff auf eine Haftanstalt für Flüchtlinge in der Nähe von Tripolis im Juli, bei dem mindestens 53 Menschen getötet und 130 verletzt wurden. Die Experten nennen dabei zunächst keinen Verantwortlichen für die Tat, stellen aber einen Zusammenhang mit den VAE und Ägypten her. Die Emirate, Ägypten und Jordanien unterstützen in dem Konflikt Khalifa Haftar, der seine Machtbasis im Osten des Landes hat. Die Türkei hilft der Regierung von Fajes Al-Sarradsch in Tripolis im Westen. (dpa/jW)
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